Christliche PfadfinderschaftChristliche Pfadfinder Langenberg Stamm Franz von Assisi
Värmland 03.-12. Juli 2015
Um Mitternacht brach die Fahrtengruppe auf zur Großfahrt nach Schweden.
Gute 1.300 Kilometer Wegstrecke lagen vor uns. Nach langer Fahrt und zwei Fähren kamen wir gegen Nachmittag an unserem Ziel in Ransäter, Höhe Oslo, an.
Ein bisschen Baden im See, (Probe)Kanufahren für unsere Kleinen, Ruhe und Bolognese. Dann ging es früh zu Bett, bzw. zu Boden und auf die Holzpritschen in der Grillstugan, die für eine Nacht unser Domicil wurde.
Sonntag 05.07.2015
Um 0900h sind wir aufgestanden und haben unsere Affen und Fahrtenbären gepackt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen Eliah und ich noch einmal im kalten Wasser baden.
Anschließend packten wir endgültig ein und wanderten los.
6 Kilometer standen uns an diesem Tag bevor.
endlos lang zieht sich die Straße...
Der Weg, der durch den Wald führte, dauerte zwar im nach hinein zwei Stunden länger als geplant,
aber wir erreichten unser erstes Etappenziel. Ausgenommen der unbeschreiblich vielen genauso wie nervigen Mücken
und sonstigen Fliegetiere war Schweden (bis hier her) eigentlich ganz schön. hej-da, Euer Julian.
Zu essen gab es an diesem Abend Bratkartoffeln auf offenem Feuer zubereitet.
Kartoffeln, die wir als Luxusmahl unter Aufwendung großer Kräfte durch Blaubeerweiden und Sümpfe geschleppt hatten.
Wir alle haben das an Schulter und Rücken gespürt und da die Fische nicht bissen,
war das für den ersten Abend im 1000 Sterne-Hotel ein wundervoller Schmaus.
Montag, 06.07.2015
Diese Nacht war nass. Einige lagen in einer kleinen, offenen Hütte geborgen.
Zwei nicht! Jan und ich.
Der einsetzende Regen hatte den Vorteil, keine Mücken mehr ertragen zu müssen, die uns vorher nicht schlafen ließen.
Ich verbrachte die zweite Hälfte der Nacht unter einem alten umgedrehten Ruderboot und Jan - von mir gut
mit einer Kohtenbahn und einem Poncho zugedeckt - schlief weiter wie ein Stein auf dem Steg.
Bedingt durch die Witterung krochen wir erst gegen Mittag aus den Schlafsäcken.
Ein spätes Frühstück und Petri-Heil.
Zumindest was das Fischen betraf, war an diesem Tag nichts mit Erfolg gekrönt.
Es lief auf die restlichen Kartoffeln hinaus.
Dafür gab es an diesem Abend Mut. Mut zum Singen trat bei dem ein oder anderen offen zu Tage
und machte große Hoffnung auf mehr.
Vor dem Nachtwetter gewarnt, blieben wir nun zu siebt mit allen Mannen in der Hütte. Ohne Mücken und Regen. (Robin)
Dienstag, 07.07.2015
Am Morgen war es sehr sonnig und warm. Nach dem Frühstück haben wir unsere Sachen gepackt.
Die Hütte am See war sehr schön und der Blick auf den See sah auch sehr schön aus.
gepackter Affe (Felltornister)
Dann sind wir durch den Wald gewandert und erreichten das Ufer eines sehr großen Sees.
Dort sind wir in bereit liegende Kanus umgestiegen und zu einer einsamen Insel mitten im See gefahren. Hier wollten wir für vier tage unser Lager aufschlagen.
ein letzter Blick zurück...
und los geht es!
weiter Weg braucht wenig Worte...
ob das wohl die uns´ren sind?
Gefährten am Wegesrand
das lang ersehnte Ziel vor Augen
Zuerst befreiten wir den Untergrund von Gestrüpp und Zapfen.
Dann bauten wir unsere Kohte auf.
Da wir schon nach wenigen Zentimetern auf Felsen stießen, war mit Häringen nichts zu machen.
Wir befestigten die acht Ecken der Kohte an Bäumen und freigelegten Wurzeln im Erdreich.
Das Ergebnis war ein sehr gemütliches und trockenes "Zuhause"
Jan und Tim bereiteten das Abendessen zu. Reis mit süß-saurer Sauce.
Nach den Strapazen und vielen Impressionen des Tages schliefen wir schnell ein. (Sven)
Mittwoch 08.07.2015
Der nächste Tag begann verhangen. Die Jungen badeten ausgiebig und kosteten das warme Wasser des Ransjön aus.
Am Abend haben wir erneut das Lagerfeuer entfacht und dicke Bohne mit Speck und Zwiebeln zubereitet.
Mit einigen Liedern - mittlerweile ging das schon recht gut - und einer Geschichte aus Robins Büchlein im
Schein einer Kerze war der Tag plötzlich eingeschlafen.
(Obwohl es in Schweden zu dieser Jahreszeit nie richtig dunkel wird.)
Donnerstag, 09.07.2015
Nur Regen. Dieser Tag hatte für uns nur Regen bereit. Da wir mit dem Singen allerdings richtig gute Fortschritte machten, hatten wir bis zum Mittagessen (es gab eigentlich nur ein Essen nach dem Frühstück) das halbe Liederbuch durch gesungen.
(Ausgenommen der Abendlieder.)
Nun war es Zeit für etwas Dampf. In Form von ordentlich durchweichtem Holz holten wir uns etwas Stimmung in die Kohte. Zugleich einen Herd für die letzte Mahlzeit auf der Insel, war das etwas außer mittig platzierte und feuchte Feuer Aufreger und Geruchspender und mit Sicherheit eine Erfahrung. Wir waren uns schnell einig, kein Holz mehr nachzulegen. (Die Mücken waren auch sämtlich raus.)
Als sich die Augen ein wenig erholt hatten, sangen wir mit den aufgesparten Abendliedern der Dämmerung entgegen.
Freitag, 10.07.2015
Tag des Abschieds von der Insel.
Die Sonne blitzte nur hin und wieder durch die Wolken aber immerhin trocken konnten wir unser Heim der letzten Tage
wieder abbauen und es auf die Affen und Fahrtenbären verrollen.
Bei sehr starkem Seegang (Wellen bis zu 1 Meter) der manchen ins Schwitzen kommen ließ,
machten wir uns mit den drei Kanus auf den Weg ans ferne Ufer.
Heile und nur mäßig naß ging es sogleich per pedes weiter.
Der Rückweg auf schwedischer Schotterpiste war für kleine Füße und große Rucksäcke eine herbeigesehnte Erholung.
Mit dieser Perspektive und der Übung der vergangenen Tage hatten wir im Nu wieder das scout-camp Ransberg erreicht.
Samstag, 11.07.2015
Nach einmal Sonne - denn für diesen Tag gab sie sich wieder richtig Mühe - gefrühstückt, geschwommen, und Ball gespielt. Dann wurde gewaschen, geräumt, gepackt und gestaut. Alles an seinen Platz und mit viel Disziplin und akribischer Hingabe. Am Nachmittag ging es den weiten Weg zurück.
Robin und Jan bei der abschließenden Führerrunde
knusper, knabber, knasa - wer knabbert an mein wasa?
unser Kornett
die Fahrtengruppe 2015
So einiges wird uns in Erinnerung bleiben. Details, die nachklingen werden und die in jedem von uns den Wunsch
nach mehr durch den Alltag tragen.
Geschichten und ihre Fragmente, Erfahrungen und Bilder. Sei es Brot mit dem Fahrtenmesser in gerade und genießbare Scheiben zu zerteilen, sei es einzusehen, den Mund nicht immer zu voll zu nehmen oder zu entdecken, dass manche Handgriffe vereint doch schneller zu erledigen sind. Dass sich ein Zelt nicht von alleine aufbaut und Feuer und Esse nicht ohne Zutung jeden Einzelnen einfach so passieren, sondern nur eine vereinte Gruppe mit aufmerksamen und tatkräftigen Jungen das alles gelingen läßt.
Dank an Carl (camp-chief of Ransberg Herrgard)
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